Alltägliche winzige Frustrationen tragen zu einem besorgniserregenden Gesamtbild bei.

Die Wirkung nachteiliger akustischer Einflüsse auf unser emotionales Wohlbefinden können wir nicht ignorieren.

20. Juli 2020 — Die Virus-Pandemie im Jahr 2020 hat zu einem Wandel in der Arbeitswelt geführt. Arbeiten im Home Office ist beinahe zum Regelfall geworden und die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeitsplatz haben sich verwischt. Laut EPOS-Studien gestehen 95% der heutigen Berufstätigen ein, dass ihre Konzentration und Effizienz bei der Arbeit durch nachteilige akustische Bedingungen gelitten haben. 35% der Befragten berichten von emotionalen Auswirkungen in Form von Frustration, Reizbarkeit und Verdruss aufgrund störender akustischer Einflüsse. Noch beunruhigender ist, dass laut EPOS-Studien 25% der Endnutzer Stress verspüren und 15% der Umfrageteilnehmer sich sogar verlegen oder weniger souverän fühlen.

Nachteilige akustische Erfahrungen können nicht nur Unternehmen schädigen, sondern auch das Wohlbefinden des Einzelnen beeinträchtigen. In Großbritannien sind stressbedingte Erkrankungen einer der häufigsten Gründe für Krankheitstage und kosten die Wirtschaft jährlich rund 26 Milliarden Pfund. Die Ausbreitung von Technologien, die der Anpassung an neue Arbeitsweisen dienen, hat zu einem signifikanten Anstieg der Zahl von Telefonaten und virtuellen Konferenzen geführt. Mit der Umstellung auf virtuelle Meetings ist auch die Zahl der täglichen winzigen Frustrationserlebnisse gewachsen. Sie sind eine unmittelbare Folge davon, dass Menschen von Hintergrundgeräuschen gestört werden (42%), sich selbst wiederholen müssen (34%) oder darum bitten müssen, dass eine Information wiederholt wird (34%).

Laut Sir Cary Cooper, Professor für Organisationspsychologie und Gesundheit an der Manchester Business School, hat die allmähliche Akkumulation dieser Frustrationen einen gravierenden Effekt auf das emotionale Wohlbefinden von Beschäftigten. Diese Entwicklung ist bedenklich, da emotionale Stressfaktoren zu Problemen führen können, die weit über Produktivitätseinbußen hinausgehen.

„In den letzten Monaten ist klar geworden, dass eigentlich nicht für die Arbeit vorgesehene Umgebungen mit einem hohem Geräuschpegel zu Situationen mit höherer Stressbelastung führen, insbesondere, wenn sie mit höheren Erwartungen verknüpft sind. Seit Mitarbeiter im Home Office und unterwegs gleich über mehrere Kanäle (Mobiltelefone, E-Mails und Plattformen für Kommunikation und Zusammenarbeit) mit Kollegen in Verbindung stehen, ist der Druck auf sie gewachsen, nahezu sofort Resultate zu liefern. Dieser Ansatz ist jedoch nicht nachhaltig und die Arbeitgeber stehen klar in der Pflicht, gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die richtigen Lösungen zu finden. Durch eine solche Zusammenarbeit können Unternehmen bestmögliche praxistaugliche Lösungen schaffen, welche die Moral im Team heben, Harmonie schaffen sowie die Produktivität und Effizienz bei der Arbeit optimieren.

Wo es ortsunabhängiges Arbeiten gibt, müssen Unternehmen nach Überzeugung von Dr. Cary Cooper auch über die Bekämpfung von Präsentismus nachdenken. Das Sprichwort „Aus den Augen, aus dem Sinn“ kennt jeder, der zuhause und unterwegs arbeitet, und als Gegenmittel werden immer mehr virtuelle Konferenzen angesetzt. Diese zusätzlichen Konferenzen führen jedoch häufig nicht zu mehr Resultaten. Cooper empfiehlt, dass Arbeitgeber und Mitarbeiter gleichermaßen achtsam sind, wenn es um die Zahl der angesetzten Konferenzen geht. Alle sollten sich fragen: „Könnte man das auch mit einer E-Mail erledigen?“

Wie wirkt sich die Akustik auf uns aus?
Während Großraumbüros früher die bevorzugte Arbeitsumgebung in den meisten Unternehmen waren – und dieses Format eine Renaissance erleben könnte - stehen viele Beschäftigte heute ganz neuen Herausforderungen gegenüber. Da weltweit ein wesentlicher Anteil der Beschäftigten weiter ortsunabhängig arbeiten wird, bleibt der Geräuschpegel im Umfeld nicht nur für unsere Produktivität, sondern auch für unsere Gesundheit eine ernst zu nehmende Bedrohung. Bis heute war das Bewusstsein für die negativen Effekte ungünstiger akustischer Bedingungen auf unser emotionales Wohlbefinden eher schwach ausgeprägt. Das ortsunabhängige Arbeiten

aber hat dieses Problem ins Licht gerückt und die Dringlichkeit dafür erhöht, Abhilfemaßnahmen zu treffen, ehe es eine nachteilige Wirkung auf die Gesundheit der Beschäftigten gibt. Nur indem wir uns mit den Lärmproblemen befassen, denen die Menschen ausgesetzt sind, können wir die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten verbessern und letztlich ihr volles Potenzial freisetzen.

Wenn eine Person lästigen und störenden Geräuschen, d. h. ungünstigen akustischen Einwirkungen, ausgesetzt ist, kann dies mit der Zeit zu Ermüdung und Stress führen. Akustische sensorische Überlastungen treffen unser Gehirn wie ein Schlag und es schüttet als Reaktion das Stresshormon Cortisol aus. Im Übermaß kann Cortisol die Funktionen des präfrontalen Cortex hemmen. Dies ist eine zentrale Region unseres Gehirns für emotionales Lernen und Verarbeiten. Sie befähigt uns unter anderem zur Handlungsplanung und zu emotionalen Bewertungen. Chronische Ermüdung des Gehirns und erhöhte Cortisolspiegel können zu langfristigen Problemen führen. Wird ein Mensch Lärm ausgesetzt, der eine Stressreaktion auslöst, dann ist Erschöpfung die unvermeidliche Folge. Sie führt zu mentalen und körperlichen Problemen.

„Wer jemals einen Arbeitstag voller gestörter und ineffizienter Telefonate erlebt hat, weiß, wie erschöpft man danach sein kann. Das Gehirn verschwendet unnötig Energie und kognitive Kapazität für die Konzentration auf den relevanten und erwünschten akustischen Input“, sagt Jesper Kock, Vice President of Research and Development bei EPOS.

„Wenn diese Belastung kontinuierlich über Tage, Wochen und Monate anhält, kann sie sich erstaunlich nachteilig auf das Wohlbefinden auswirken. Aus diesem Grunde ist es so wichtig geworden, ein Audiogerät einzusetzen, das über hochwertige Lautsprecher und Mikrofone verfügt und in der Lage ist, störende akustische Einflüsse abzuschwächen oder ganz auszublenden.“

Die Unternehmen müssen eine Wohlfühlkultur schaffen.
Generell haben Unternehmen eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern, insbesondere bei der Arbeit zuhause und unterwegs, um sicherzustellen, dass sie sich nicht überfordern. Die Maßnahmen für das Wohlbefinden aller Beschäftigten müssen bei der Führungsebene ansetzen und strukturiert in der gesamten Belegschaft umgesetzt werden. 79% der Entscheidungsträger sind sich einig, dass gute Audiogeräte wie Headsets, Kopfhörer und Speakerphones die akustischen Beeinträchtigungen sowohl während als auch zwischen Telefonaten mindern können. Um das Wohlbefinden weiter zu steigern, also Stress am Arbeitsplatz und die Ansammlung kleiner Frustrationen über den Tag hinweg zu vermeiden, liegt es in der Verantwortung der Führungskräfte, als Vorreiter für Arbeitsplatzrichtlinien und Investitionen zum Abbau alltäglicher Stressfaktoren aktiv zu werden. Hierbei kann es sich um Situationen mit hoher akustischer Beeinträchtigung handeln, ein Ungleichgewicht in der Work-Life-Balance oder die Angst um den Arbeitsplatz.